München 

Wenn die Nachrichtensprecher sich über „Terroranschlag“ oder „Amoklauf“ streiten.

Wenn die sonst stummen Bürger aus ihren Löchern kriechen und sagen: „Tod ist Tod. Täglich sterben tausende Menschen überall auf der Welt. Um die trauern wir auch nicht.“

Wenn du nach Monaten der Schreibpause erst nach einem Anlass wie diesem wieder wertvolle Gedanken teilen möchtest.

Wenn dir bewusst wird, dass in diesem Moment bis zu hundert, zweihundert Angehörige um ihre Liebsten trauern.

Dann weißt du, es ist wieder passiert.

Und dann weißt du über die Schwierigkeiten, die es geben muss, wenn in einer Stadt wie München ein einziger Schütze neun anderen Menschen das Leben nehmen kann.

Es ist etwas anderes, wenn du stirbst, weil es Zeit ist oder wenn eine Kugel dich beim alltäglichen Einkaufen aus dem Leben reißt.

Es ist etwas anderes, wenn du in deiner eigenen Stadt Sorge haben musst, in einen Anschlag hineinzulaufen.

Es ist etwas anderes, wenn du dir auf öffentlichen Plätzen, Bahnhöfen, Flughäfen, nicht mehr deiner Sicherheit sicher sein kannst.

Es ist etwas anderes, wenn du deinen wöchentlichen Einkauf im Einkaufszentrum nicht mehr erledigen kannst, ohne an die Schreckenstaten von München denken zu müssen.

Es ist etwas anderes, wenn du in einem westeuropäischen, wohlhabenden und sicheren Land davon sprechen kannst, dass dies nicht der letzte Anschlag war.

Wir brauchen keine Ignoranz.

Wir brauchen niemanden, der wegschaut, den es nicht interessiert. Der auf die tausenden täglichen Tote verweist, und den Ernst der Lage nicht begreift.

Wir brauchen keine Angst, doch das Bewusstsein über die Lage.

Wir brauchen Einheit, Kraft und Stärke.

Wir brauchen keinen Terror.

Wir brauchen keinen Krieg.

~ Gacela

Abschiedsschmerz?

Bald ist es tatsächlich soweit. So lange haben wir uns diesen Moment sehnlichst herbeigewünscht und umso schneller ist er dann plötzlich da. 12 Jahre – und auf einmal ist es vorbei. Der gewohnte Alltag, der gewohnte Stress, die gewohnten Probleme. Ab jetzt kommt ganz anderes auf uns zu. Seit Langem war ich davon überzeugt, dass bei mir die Freude überwiegen würde, dass ich es nicht vermissen würde. Doch jetzt, wenige Wochen davor, beginnt auch bei mir die Phase der Melancholie und Reflexion. Schon beim Schreiben dieses Textes muss ich schlucken. Auf einmal ist es so endgültig. Tränen werden noch fließen, Erinnerungen verabschiedet. Liebgewonnene Menschen verschwinden für mehrere Monate aus meinem näheren Umfeld, nachdem ich sie jahrelang jeden Tag gesehen habe. Das „nach den Sommerferien“ wird es in seiner bisherigen Form nicht mehr geben. Es heißt nicht, sechs Wochen Pause und dann geht das ganze wieder los, im nächsten Schuljahr. Nein, auf einmal trennen sich unsere Wege. Wir haben 12 Jahre lang den gleichen Alltag geteilt, wussten jeden Tag, was auf uns zu kommt. Und wir wussten auch alle, dass dieser Moment kommen würde. Doch jetzt, wo er beinahe da ist, scheint es zu unwirklich, um wahr zu sein. Die 12 sind ein Großteil unseres Lebens. Die Entwicklungen und Geschichten, die es zu beobachten gab, veränderten uns und trugen alle etwas zu unserem jetzigen Charakter bei. Wir werden uns in den nächsten 12 Jahren immer weiter verändern. Doch das, ohne den gewohnten Alltag mit den gewohnten Menschen an seiner Seite zu haben. Die Menschen, die man noch nicht mal alle mag, aber die einfach dazugehören. Es war ja nicht alles schlecht. Nichts wäre jetzt, wie es ist, wären die letzten 12 Jahre nicht gewesen. Wir tragen alle die Narben dieser Zeit, im Guten wie im Schlechten. Aber auch neue Geschichten werden entstehen. Jeder schreibt sein eigenes Lebenswerk. Und mit einem Mal scheint es, als wären wir auf uns allein gestellt. Keine vorgegebene Struktur, der wir 12 Jahre folgen mussten. Unsere Entscheidungen sind nun wichtiger denn je. Und es ist selbstverständlich, dass auch falsche dabei sein werden. Das macht es doch erst interessant. Bin ich traurig? Mit Sicherheit. Und mit Sicherheit werde ich diese Jahre, entgegen meiner Erwartungen, vermissen. Vielleicht wird es noch schlimmer, wenn der entscheidende Tag endlich angebrochen ist. Bis dahin lehne ich mich zurück, schließe die Augen und sammele Geschichten und Erinnerungen aus den besten 12 Jahren meines Lebens.

~ Gacela

Darf ich vorstellen: The Angelcy

Hallo ihr Lieben,

ein Donnerstag Abend, eine kleine Bühne und wunderbare Musik. So durfte ich die israelische Band „The Angelcy“ kennenlernen. Nicht immer sind ihre Bühnen so klein, in Israel sind sie bekannt. Gerade befinden sie sich auf ihrer internationalen Tour, Deutschland haben sie mittlerweile hinter sich gelassen und sind auf dem Weg nach Frankreich. Ich kann sie wirklich nur wärmstens empfehlen.
Aber bevor ich nur etwas aufschreibe, was schon in wunderbare Worte gefasst wurde, schaut euch einfach den Bericht des NDR an.

Ein Fünf-Minuten-Bericht des NDR:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/kulturjournal/The-Angelcy-Politischer-Folk-aus-Israel,kulturjournal4410.html

Ein Artikel von „Melodie und Rhythmus“:
http://www.melodieundrhythmus.com/mr-1-2013/die-traeumer-von-tel-aviv/

Ihre Webseite:
http://theangelcy.com/home.html

Eure Cuervo

Ans andere Ende der Welt

Hallo ihr Lieben,

wir hatten euch eine Neuigkeit versprochen und hier ist sie: Ich (Cuervo) werde ab Ende Juli für zwölf Monate einen Freiwilligendienst in Neuseeland leisten. Ich denke nicht, dass sich auf diesem Blog deswegen groß etwas verändern wird, bzw. nicht mehr als das, was sowieso mit der Zeit kommt. Trotzdem wollte ich Euch davon erzählen, einfach damit ihr wisst, in welcher Situation ich schreibe.
Ich freue mich sehr auf die Zeit in Neuseeland – endlich kommt man raus aus den festgefahrenen System hier. Jeder glaubt Jeden zu kennen, Jeder kennt Jeden etwas und nur wenige richtig. Ich habe aber auch Angst – Neuseeland ist am anderen Ende der Welt, wenn man den Globus nur mit Europa im Zentrum betrachtet, sind die beiden Inseln noch nicht einmal zu sehen.
Im Moment schlagen wir Freiwilligen uns viel mit Flugbuchung, der Beantragung von Visa, Gesundheitszeugnissen etc. herum. Aber irgendwie macht das alles auch Spaß. Es ist die Vorbereitung für ein Abenteuer. Auch wenn das Koffer packen erst in ein paar Monaten beginnt, habe ich das Gefühl, so langsam meine Wanderschuhe rauszukramen und mich auf den Weg zu machen.
Alles, was ich jetzt noch in Deutschland mache, scheint zeitlich begrenzt zu sein. Bei vielen Sachen kann ich an den Fingern abzählen, wie oft ich es vor meiner Abreise noch machen werde. Dann wird das lachende Auge kleiner, und das weinende größer.

Fest steht jedenfalls, dass ich alles, was mit Tolkien zu tun hat, in den nächsten Monaten in mich aufnehmen werde, wie die Hobbits Geschichten am abendlichen Lagerfeuer. Denn dann wächst das lachende Auge wieder und ich kann nach vorne schauen und mich freuen. Auch wenn es so scheint, als würde ich Neuseeland bloß auf die Produktion der Tolkien/Jackson-Filme reduzieren, scheint es für mich irgendwie zu passen. Denn was ist es denn wenn nicht ein Abenteuer, auf das ich mich begebe?

Die Straße gleitet fort und fort,

weg von der Tür, wo sie begann,

weit überland, von Ort zu Ort,

ich folge ihr, so gut ich kann.

Ihr lauf ich raschen Fußes nach

Bis sie sich groß und breit verflicht

Mit Weg und Wagnis tausendfach.

Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

von Bilbo Beutlin, Der Herr der Ringe: Die Gefährten (J. R. R. Tolkien)

Eure Cuervo

Lang ist’s her

Hallo ihr Lieben,

lang ist der letzte Blogpost her und die guten Vorsätze somit schon wieder im Winde verweht. Leider hat uns in den letzten Wochen die Zeit verlassen. Auch wenn der Blog stillgestanden hat, ist bei uns selbst viel passiert. Das Abitur kommt uns mit Riesenschritten entgegen und die Gleichung Leben = Schule geht glatt auf.
Wir wissen nicht, wie bald euch auf diesem Blog wieder etwas unter die Augen kommt, aber eine Neuigkeit wird euch schon bald ereilen. Wir hoffen wirklich wirklich doll, dass wir es auch mal wieder schaffen, auf euren wunderbaren Seiten vorbeizuschauen und eure Schöpfungen zu bewundern!

Ganz liebe Grüße vom Schreibtisch senden euch,
Gacela und Cuervo

Endlos

Wir hören und sehen alle täglich, was auf der Welt passiert. Es scheint kein anderes Thema mehr zu geben. In den Nachrichten, Zeitungen, überall im Internet. Die wenigsten wollen bestimmt schon wieder etwas darüber lesen. Warum also schreibe ich darüber? Ich weiß es auch nicht so recht. Vielleicht, damit ich meine Gedanken dazu geordnet, ausformuliert, in Worte gefasst habe. Vielleicht bilde ich mir ein, dass ich dann damit besser umgehen kann. Vielleicht auch einfach nur, um euch mitzuteilen, was ich darüber denke.
Terror, Krieg, Flüchtlinge, ihr kennt die Ereignisse, ich brauche sie euch nicht noch einmal zu erzählen. Für mich ist es etwas Neues. Natürlich passierte auch in den letzten Jahren viel Schlimmes, eigentlich jeden Tag. Natürlich erinnere ich mich auch noch an Ereignisse wie Fukushima, doch dieses Mal ist es anders. Oder es scheint mir zumindest anders zu sein. Möglicherweise ist es wirklich eine besonders prägende Zeit, oder ich nehme alles einfach viel bewusster wahr. Und es macht mich sehr nachdenklich und auch verzweifelt. Ich weiß einfach nicht, wie und wann das alles ein Ende nehmen kann. Eigentlich muss man sich damit beschäftigen und darüber nachdenken, doch jedes Mal bleibe ich resigniert und hoffnungslos zurück, weil ich nicht weiß, was ich als Einzelne tun kann, um dem Terror ein Ende zu setzen. Ich bin es leid, täglich von Anschlägen und überfüllten Flüchtlingsheimen zu lesen. Ich bin es leid, dass solche Tatsachen zum Anlass genommen werden, seinen Hass über Ausländer oder Andersdenkende in die Welt zu schreien. Ich traue mich kaum, mir darüber bewusst zu werden, dass all dies noch Jahre dauern kann und vermutlich wird. Denn selbst wenn jetzt etwas geschehen würde, die Konsequenzen dessen kämen erst im Laufe der nächsten Jahre vollständig zum Tragen. Und ebenso traue ich mich kaum, darüber nachzudenken, was noch alles geschehen kann. Wo es alles geschehen kann. Ich möchte nicht in Angst leben, dass auch hier in Deutschland so etwas wie in Paris möglich ist. Es ist ein egoistischer Gedanke. So viele Menschen auf der Welt leben aktuell in Angst.
Was können wir tun? Wie kann irgendjemand dem Allen ein Ende setzen? Natürlich können wir hoffen. Doch auf Dauer wird das niemanden retten. Vielleicht habe ich grundlos Angst. Vielleicht aber auch nicht.

~ Gacela

Eine kleine Umfrage

Hey Leute,
am Anfang unseres Blogs habe ich immer wieder einige Kapitel meiner ersten, selbstgeschriebenen Geschichte „Schön und schrecklich. Zur gleichen Zeit.“ veröffentlicht. Ich weiß auch noch, dass ich mir noch vor dem Start unseres Blogs gedacht habe, dass dies ja eine gute Möglichkeit wäre, diese Geschichte zu veröffentlichen, weil ich wirklich sehr stolz darauf war. Im Laufe der Zeit habe ich aber keine weiteren Kapitel mehr veröffentlicht. Jetzt stauben diese paar Kapitel auf diesem Blog vor sich hin und erst neulich ist mir meine Geschichte wieder in den Sinn gekommen und ich bin tatsächlich immer noch sehr stolz darauf. Deswegen möchte ich euch hiermit fragen, ob ihr die weiteren Kapitel in unregelmäßigem Abstand noch haben wollt, ob es tatsächlich einige von euch gibt, die sie lesen möchten. Wenn nicht, ist das überhaupt nicht schlimm, ich bitte euch nur um eure ehrliche Meinung 🙂 Zu diesem Zweck habe ich hier eine kleine Umfrage, aber ich würde mich auch über Kommentare dazu freuen. Letztlich würde dann auch die Frage aufkommen, wenn ihr keine weiteren Kapitel möchtet, ob ich die bisherigen vom Blog nehmen soll. Denn eine halbe Geschichte hat ja auch nicht wirklich einen Sinn 😉

 


~ Gacela

Nordischer Winter

Hallo ihr Lieben,

es ist soweit, das neue Jahr 2016 ist angebrochen. Die letzten Tage des Jahres verflogen für mich unnatürlich schnell, die letzten Momente in 2015 schienen dem nächsten Jahr geradezu entgegenzueilen.
Immerhin ist es bei uns in den letzten Tagen etwas kälter geworden, sodass wir beim Feuerwerkbestaunen schön gefroren haben – wie sich das in der Neujahrsnacht gehört.
Die folgenden Fotos sind leider nicht von mir und nicht in Deutschland aufgenommen worden – so sehr hat es sich dann doch nicht abgekühlt. Aber die Stimmung, die durch sie aus dem Norden zu uns in den Süden schwappt, ist doch wunderbar winterlich, oder?

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Norwegen

Ganz liebe Grüße und ein wunderschönes Jahr mit vielen glücklichen Momenten wünscht euch,

Cuervo

P.S. Vielen Dank an meine Freundin in Norwegen für die Bilder!

Ein bisschen Melancholie am Jahresende…

Hallo ihr Lieben, dieses Jahr standen die Weihnachtsfeiertage für mich noch in einem viel stärkeren Kontrast zu den Wochen davor, als bisher. Jeglicher Schul- Geschenke- und Weihnachtsstress ist am Heiligabend von mir abgefallen. Etwas seltsam war nur, dass ich ihn vorher gar nicht bemerkt hatte. Natürlich war ich, wie wahrscheinlich Jeder, in den Tagen und Wochen, die dem 24. Dezember vorausgehen, viel unterwegs, aber bei mir überwog der Spaß am Geschenke aussuchen Karten schreiben eigentlich doch immer.Nun sind die offiziellen Weihnachtsfeiertage vorbei und ich merke, dass die letzten Tage einfach wunderbar entspannt waren, ja dass ich gefühlt in einer Parallelwelt zum vorangegangenen Alltag gelebt habe und eigentlich auch immer noch lebe. Alles, was mit dem Alltag zu tun hat, hatte keinen Platz mehr in meinem Kopf – sogar der Blog lag für einige Zeit brach. So sehr mit der Gedanke, mal wieder etwas veröffentlichen zu müssen, im Kopf herumgebrummt ist, so sehr habe ich die Zeit ohne jegliche tatsächliche Pflichterfüllung genossen. Und gerade, wo ich hier sitze und schreibe, fällt mir auf, dass das „müssen“ trotzdem immer vielmehr ein „wollen“ war. Es tut gut, mal wieder Gedanken durch die Finger fließen zu lassen. Ich hoffe, dass ich 2016 dafür genug Zeit und Ruhe haben werde – auch wenn einiges ansteht, das mich wahrscheinlich versuchen wird, mich davon abzuhalten. Wir werden sehen.
~ Cuervo

Ja, auch das Jahr 2015 neigt sich langsam dem Ende. Jedes Jahr wieder höre ich die Leute sagen, wie kurz ihnen dieses Jahr vorkam und auch mir geht es nicht anders. Oder habt ihr schon mal jemanden sagen hören: „Oh, dieses Jahr war aber besonders lang! Seit letztem Silvester ist eine Ewigkeit vergangen!“
Die Zeit scheint nur so zu verfliegen und immer wieder müssen wir uns daran erinnern und uns dazu zwingen, eine Pause zu machen, sich zu besinnen und sich dessen bewusst zu werden, was einem wirklich wichtig ist. Das sagt sich immer leicht, auch mir fällt es schwer, im Alltagsstress Ruhe einkehren zu lassen. Doch auch hier sind die Feiertage eine gute Zeit, um abzuschalten (wie es Cuervo schon angesprochen hat).
Abschließend bedanken wir uns bei all den Menschen, die dieses Jahr neu auf unseren Blog gestoßen sind und sich von unseren Texten haben inspirieren lassen, aber natürlich sind wir genauso dankbar für die Leser, die uns treu erhalten geblieben sind, auch wenn nicht immer regelmäßig Texte erschienen sind 🙂 In diesem Sinne wünschen wir euch allen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!
~ Gacela

Die ultimative Entscheidungshilfe

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Die ersten Verkäufer packen schon ihre Sachen zusammen und langsam verläuft sich die Menge. Nur an den Ständen, wo es heiße Bratwürste und Glühwein zu kaufen gibt, sammeln sich noch die Menschen.
Es liegen Melodien von Jingle Bells, Gerüche von gebrannten Mandeln und Gefühle von vorweihnachtlicher Heiterkeit in der Luft. Ich wühle mich durch all dies hindurch, bis ich schließlich vor einem Stand mit Fossilien zum Stehen komme. Auf blauen Samttüchern sind Abdrücke und Versteinerungen von Ammoniten aller Formen, Farben und Größen ausgebreitet, durch kleine Lämpchen beleuchtet.
An den Wänden der kleinen Holzbude hängen Bilder des bayerischen Steinbruchs, aus dem der Verkäufer die Stücke herausgebrochen hat. Zwischen all den Steinen auf den Bildern lehnt sein großer Hammer und ruht sich aus.
Ich brauche lange, um mich schließlich für ein Fossil zu entscheiden. Meine Hand reicht einen Fünfer über den Tresen. Unglücklich kramt der Verkäufer nach Wechselgeld und ich winke ab.
Das stimmt so, danke. Ich suche mir einfach noch ein kleines Fossil aus.
Also beginnt die Suche wieder von vorne. Mein Blick schweift über die Ammoniten, meine Hände drehen und wenden, ich verwerfe wieder. Irgendwann haben meine Finger vier Steine zusammengesammelt und ich blicke hilflos den Verkäufer an.
Also, meine Dame. Legen Sie sich jetzt mal die vier Stücke gut ins Licht, genau, und schieben die restlichen Steine beiseite. So. Und jetzt sortieren Sie einen aus.
Neben mir schaltet sich eine ältere Dame ein. Wir beugen uns alle drei über meine Vorauswahl. Am Ende bleiben noch zwei Stücke übrig, lange überlegen wir hin und her.
Schließlich nimmt der Verkäufer ein wenig Zeitung heraus und beginnt, einen der Fossilien einzuwickeln.
Ich biete ihnen jetzt die ultimative Entscheidungshilfe, nehmen Sie einfach beide mit.
Damit wickelt er den anderen Stein auch noch ein und reicht mir drei kleine Päckchen zusammen mit einem Lächeln über den Verkaufstisch.

Ganz liebe Grüße,
Cuervo